Das Buch richtet sich an Ethiklehrerinnen ebenso wie an Religionslehrerinnen, an Studierende des Faches Ethik sowie an alle, die für dieses Schulfach Interesse zeigen. In nahezu allen Bundesländern ist das Schulfach Ethik - mit einer gewissen Variation in der Bezeichnung - als Ersatz oder Alternativfach für den Religionsunterricht eingerichtet. Stehen nun diese beiden Fächer in Konkurrenz zueinander oder sollen sie sich als Partner verstehen? Welche Ziele sind mit dem Ethikunterricht verbunden, welche Inhalte prägen ihn? Auf der Suche nach Antworten setzt die vorliegende Studie bei den Ursprüngen des Schulfaches Ethik an. Sie versucht einen Beitrag zu leisten für seine historische Rekonstruktion und stellt die Frage nach seinen Wurzeln in der Geistes- und Schulgeschichte, nach Werdeprozessen und Traditionen von Schulgesetzen und Lehrplänen.Für die Zeit nach 1945 liegt der Schwerpunkt der Untersuchung auf zwei Bereichen. Zunächst geht sie der Frage nach, wie es dazu kam, dass die Verfassung des Freistaates Bayern von 1946 einen obligatorischen Ersatzunterricht zum Religionsunterricht vorschreibt. Darauf wird die Konzeption und gegenwärtige Situation des Ethikunterrichts an bayerischen Gymnasien betrachtet.