Die Ordnung der AffekteFrömmigkeit als Erziehungsideal bei Erasmus von Rotterdam und Philipp MelanchthonIn der vorliegenden historischen Studie wird erstmals das in der FrĂŒhen Neuzeit allgegenwĂ€rtige Erziehungsideal der Frömmigkeit systematisch erschlossen und im Kontext von Theologie, Anthropologie und Affektenlehre verortet. Im Kontext der Affekttheorien gewinnt der Frömmigkeitsbegriff an Tiefe und wird fĂŒr pĂ€dagogische Fragestellungen fruchtbar gemacht. Zugleich finden die Affekttheorien des 16. Jahrhunderts in der theologischer Anthropologie ihren legitimen Ort.
Der Autor analysiert, auf welchen Grundlagen die Erziehung der Affekte im christlich-konfessionellen Kontext des 16. Jahrhunderts beruhte. Das Emanzipationspotential wird dabei ebenso sichtbar wie immanenter (Selbst-)Optimierungs- und Anpassungsdruck. Untersucht werden zwei der wichtigsten Protagonisten der PĂ€dagogik des 16. Jahrhunderts: Erasmus von Rotterdam und Philipp Melanchthon. Damit wird zugleich die konfessionelle Ausdifferenzierung der FrömmigkeitspĂ€dagogik und der Affektregulierung in den Blick genommen. Hier fördert die Untersuchung entscheidende, in der jeweiligen Anthropologie begrĂŒndete Unterschiede zu Tage. Die Arbeit erschlieĂt die Grundlagen fĂŒr eine Frömmigkeitsforschung aus pĂ€dagogischer Perspektive. Frömmigkeit erscheint dabei als ein vielschichtiger Begriff mit groĂem Potential zum VerstĂ€ndnis der PĂ€dagogik des 16. und 17. Jahrhunderts. Historische Bildungsforschung.
Herausgegeben von Rita Casale / Ingrid Lohmann und Eva Matthes |
![]() 2017. 209 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-7815-2136-0
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