EWR 7 (2008), Nr. 1 (Januar/Februar)

Erik Ode
Das Ereignis des Widerstands
Jacques Derrida und "Die unbedingte UniversitÀt"
WĂŒrzburg: Königshausen und Neumann 2006
(216 S.; ISBN 3-8260-3429-5; 29,80 EUR)
Das Ereignis des Widerstands Mit dem vorliegenden Band – der publizierten Fassung seiner Dissertationsschrift – stellt Erik Ode einen grundlegenden Beitrag zur Reformdebatte um die UniversitĂ€t zur VerfĂŒgung, der aus diskursstrategischer Perspektive eine Nische besetzt. Allein schon dafĂŒr gebĂŒhrt dem Autor Dank, handelt es sich dabei doch, wie bereits der Titel vermuten lĂ€sst, weder um einen weiteren Versuch, das Thema UniversitĂ€t institutionsreduktionistisch aus der Sicht der Hochschulforschung bzw. -entwicklung zu behandeln, noch um das Vorhaben, die klassische UniversitĂ€tsidee im Sinne Wilhelm von Humboldts erneut als frontaloppositionelle Bastion gegenĂŒber reformerischem Eifer zu bekrĂ€ftigen. Ausgangspunkt fĂŒr seine Studie ist gleichwohl der gegenwĂ€rtig fortgeschrittene und unter Berufung auf gesellschaftliche, politische und vor allem ökonomische Erfordernisse initiierte Wandlungsprozess der UniversitĂ€t als tradierter Ort akademischer Forschung und Lehre. Dieser scheint sich im Spannungsfeld zwischen Grundlagenorientierung und Verwertungslogik zunehmend zugunsten letzterer zu formieren, wobei aber, so Ode einleitend, „[f]raglich bleibt, ob die UniversitĂ€t (
) die Bedeutung der Wissenschaften fĂŒr die Frage nach dem Menschen und der HumanitĂ€t wirklich tilgen kann und darf oder ob sie sich als uneinholbar erweisen muß“ (14). Der so erwogene Topos von UniversitĂ€t als „der vorzĂŒgliche Ort, um den ‚unendlichen‘ Streit um die Wahrheit bzw. um den Menschen selbst und seine Zukunft auszutragen“ (17), bildet Odes zentralen Untersuchungsgegenstand.

BuchstĂ€blich als „GewĂ€hrsmann“ (19) fĂŒr sein Vorhaben fungiert Jacques Derrida, genauer dessen Vortrag zur unbedingten UniversitĂ€t [1], einer viel beachteten Abhandlung des BegrĂŒnders des dekonstruktiven Theorieeinsatzes. Die drei Hauptabschnitte des Bandes (sie werden durch zwei kurze Abschnitte – Rekapitulation und Die unbedingte UniversitĂ€t – ein pĂ€dagogisches Schlußwort – ergĂ€nzt) kommentieren und reflektieren Derridas programmatische Meditationen zu einer kontrafaktischen Idee von UniversitĂ€t wie auch der darunter versammelten Humanities: Eine solche UniversitĂ€t zeichne sich durch ein die unbedingte Freiheit des akademischen Fragens ĂŒbersteigendes Recht der öffentlichen und nicht lediglich intern zu verhandelnden Äußerung, „was immer es im Interesse eines auf Wahrheit gerichteten Forschens, Wissens und Fragens zu sagen gilt“ (Derrida 2001, 9), aus. Nicht zuletzt fungiere sie auch als „Ort letzten kritischen – und mehr als kritischen – Widerstands gegen alle dogmatischen und ungerechtfertigten Versuche“ (ebd, 12) der Vereinnahmung des Denkens durch gesellschaftliche, politische oder ökonomische SouverĂ€nitĂ€tsansprĂŒche angesichts einer zunehmenden Globalisierung (mondialisation, vgl. ebd, 11).

In Abschnitt I – Die Spuren der Tradition – stellt Ode zunĂ€chst die zahlreichen BezĂŒge Derridas zum historischen Kontext der UniversitĂ€tsdebatte (unter vorrangigem Bezug auf Immanuel Kants Streit der FakultĂ€ten) dar, wobei insbesondere auf die UniversitĂ€tskonzeption der deutschen Klassik (nach Wilhelm von Humboldt) bzw. auf das VerhĂ€ltnis von Freiheit und Widerstand eingegangen wird: Derridas Forderung nach einer bedingungslos-unbedingten Freiheit der UniversitĂ€t von Ă€ußeren ZwĂ€ngen samt ihrer daraus auch resultierenden Schutzlosigkeit wird mit der schon im Ansatz ambivalenten Konzeption Humboldts kontrastiert, die den Diskurs um das universitĂ€re Statut seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts – trotz des frĂŒhen Scheiterns – bis heute beeinflusst. Anschließend nimmt Ode den von Derrida bekrĂ€ftigten Aspekt der universitĂ€ren Wahrheitsorientierung in den Blick und macht vor dem Hintergrund eines postmodernen Wahrheitspluralismus (vgl. 59) den fortdauernden Streit um Wahrheit als Konstituens der universitĂ€r verankerten Wissenschaften vorstellig. Die von Derrida geforderte Neuausrichtung der Humanities entlang der Problematisierung und Re-Thematisierung des Begriffes des Menschen im Hinblick auf eine zunehmende Humanisierung diskutiert Ode am Fall der geschichtlichen Entwicklung der klassischen Humaniora sowie an der Auseinandersetzung um die ErklĂ€rung bzw. Neufassung universeller Menschenrechte sowohl vor dem Hintergrund der katastrophalen Ereignisse des 20. Jahrhunderts (Stichwort: Genozid) als auch angesichts der Herausforderungen einer globalisierten Welt (Stichwort: Exklusion vs. Teilhabe). Den Streit um Wahrheit und das BemĂŒhen um einen Begriff des Mensch(lich)en imaginiere Derrida als vorzĂŒgliche Aufgaben einer (unbedingten) UniversitĂ€t als einer „von jeglicher Bedingung freien Institution“ (78).

Den daraus erwachsenden und in seiner Höhe kaum zu ĂŒberschĂ€tzenden Anspruch Derridas an die UniversitĂ€t nimmt Ode im zweiten Abschnitt seines Buches unter dem Titel Tradition und Erneuerung – Derridas ‚Gegen-Entwurf‘ in den Blick, dem zunĂ€chst ein einleitender Exkurs zum Begriff der Dekonstruktion vorangestellt ist. Ode prĂ€sentiert – mit Bernhard Waldenfels – Dekonstruktion als mehrstufiges Verfahren, durch das zunĂ€chst tradierte oppositionale begriffliche Ordnungen einer Umkehrung unter- und schließlich dem Wechselspiel der GegensĂ€tze völlig entzogen werden, um neue Formen gedanklicher Ordnung im Wege der Nutzung des metaphorischen Potenzials von Sprache wie auch der latenten Polysemie der Bedeutungen zu entfalten (vgl. 80f.). Derridas Denken bewege sich „am ‚Rand des Gesagten‘“ (82) und trete so „in den Grenzbereich der Sprache ein, um in den ZwischenrĂ€umen der althergebrachten GegensĂ€tze ‚Sinnwirkungen‘ zu erzielen“ (ebd.). Die solcherart als auf begriffliche Neufassung ausgerichtete dekonstruktive (und eben nicht: destruktive) Differenzbewegung fungiere fĂŒr Derrida als modus operandi wie auch als fundamentales Legitimationsprinzip einer unbedingten UniversitĂ€t: „[S]ie begrĂŒndet und sichert das ‚Prinzip des unbedingten Widerstandes‘ als Grundrecht, ohne das die Aufnahme der dekonstruktiven Praxis gar nicht erst ermöglicht wĂŒrde“ (83). Ode zeigt auf, dass Dekonstruktion im Sinne Derridas nur unzureichend als Verfahren der Transformation begrifflicher Ordnungen interpretiert werden könne, sondern immer auch schon auf Kategorien des Rechts und der Ethik rekurriere, weshalb die unablĂ€ssige Proklamation einer Unbedingtheit der UniversitĂ€t nicht nur eine Freiheit von externen (wie auch internen) ZwĂ€ngen impliziere, sondern zu einer prinzipiell widerstĂ€ndigen Positionierung geradezu herausfordere; denn das „Fundament, auf das sich (
) Machtgruppen stĂŒtzen, ist bereits brĂŒchig und ‚zehrt vom Erbe einer kaum sĂ€kularisierten Theologie‘“ (90).

Vor dem Hintergrund der kontrafaktischen Charakteristik der unbedingten UniversitĂ€t, die es – so Derrida – de facto ebenso wenig je gegeben habe, wie sie ihrem Anspruch nach stets als im Kommen bleibend zu denken sei, unterzieht Ode die bei Derrida zentral wiederkehrende ModalitĂ€t des Als ob – des hypothetischen Sprechens also – einer nĂ€heren Betrachtung, die er unter RĂŒckgriff auf Kants Kritik der Urteilskraft als „dekonstruktives Ferment“ (Derrida 2001, 27) bzw. als sprachliches „,Enzym‘ fĂŒr den angeregten Vorgang der Dekonstruktion als Aufspaltung ordnender GegensĂ€tze“ (106) wie letztlich als Strukturmerkmal wissenschaftlicher Aussagensysteme selbst (vgl. Derrida 2001, 30) ausweist. WĂ€hrend Kant noch eine den Zusammenhang von Natur und Erkenntnisvermögen stiftende ZweckmĂ€ĂŸigkeit voraussetze, knĂŒpfe Derrida den Modus des ‚Als ob‘ an das Denken des Ereignisses unter dem Signum eines konstitutiv unverfĂŒgbaren vielleicht: einem Denken, „das etwas denkt, das vielleicht eintritt, etwas, von dem man annimmt, es finde statt, es finde seine StĂ€tte“ (Derrida 2001, 32). Ode interpretiert: „Bezogen auf die klassische UniversitĂ€tsidee und ihr leidvolles Schicksal des Verbleibens ‚im Stadium des Unmöglichen‘ könnte die Derridasche Modifikation des ‚als ob‘ bzw. die Verbindung mit dem ‚Denken des Ereignisses‘ (
) dafĂŒr einstehen, daß die unbedingte UniversitĂ€t, die viele der klassischen AnsprĂŒche zu retten sucht, letztlich doch ,real‘, ,wirklich‘, ,konkret genug wird‘, um der fortwĂ€hrenden Abqualifizierung als ,Utopie‘ und ,Traum‘ zu entgehen“ (110). Unter Bezugnahme auf Heideggers Ereignisbegriff und John L. Austins Theorie performativer Sprechakte formuliert Ode schließlich mit Derridas Denken des Ereignisses als einer unmöglichen Möglichkeit den zentralen Topos des Modells der unbedingten UniversitĂ€t: durch das (unmöglich mögliche) Sprechen vom Ereignis einer PerformativitĂ€t des „Sich-ereignen-Lassens“ (135) Raum zu geben, einer sprachlichen Figur, die Ode anschließend an den Derrida’schen Beispielen des GestĂ€ndnisses, der Gabe, der Vergebung, der Erfindung und der Gastlichkeit ausfĂŒhrlich illustriert (136-153) und schließlich resĂŒmiert: „Die eingeforderte Gegenwehr der UniversitĂ€t gegen Ă€ußere MĂ€chte grĂŒndet somit vor allem in ein Vertrauen in die Kraft dieses unmöglichen Ereignisses, das eine Wende in dem zuvor [in der klassischen UniversitĂ€tskonzeption, Anm. RK] aussichtslos erscheinenden Widerstand herbeifĂŒhren könnte“ (155, vgl. Derrida 2001, 74).

In Abschnitt III des Bandes – Das Ende der Profession und ihre Zukunft – unternimmt Ode wiederum entlang der AusfĂŒhrungen Derridas eine Reflexion universitĂ€rer Arbeit und nĂ€hert sich ĂŒber die Behandlung der Aspekte Studieren, Lehren und Forschen dem öffentlichen Bekenntnischarakter des Professor(inn)enamtes. So lege doch Derrida selbst in seinem Vortrag als Bruch mit der Tradition akademischen Sprechens als Sprechen ĂŒber gelehrtes Wissen ein öffentliches (Glaubens-)
Bekenntnis in Gestalt eines Engagements, eines Appells, eines Aufrufs zum Glauben an die UniversitĂ€t und ihrem Wahrheitsversprechen, –„la profession de foi d’un professeur“ (Derrida 2001, 9) – ab: „Der Beruf des Professors geht in diesem gelehrten Wissen eben nicht auf, sondern er [Derrida, Anm. RK] fordert dieses Bekenntnis des Professors seit jeher ein, auch wenn dieser Umstand gegenwĂ€rtig in Vergessenheit geraten zu sein scheint“ (169). Gerade auch angesichts des gegenwĂ€rtigen Profession(alisierung)sdiskurses, der Wissen auf Kategorien wie „Kompetenz, Qualifikation, ProfessionalitĂ€t, Know How, Fit-for-Purpose und Best-Practise“ (179) reduziere, sei mit Derrida an die freie profession de foi zu erinnern, welche die Ordnung des rein techno-wissenschaftlichen Wissens „im bindenden Übernehmen einer Verantwortung“ ĂŒberschreite (ebd.). Eine solche Auffassung erlaube die Konturierung der Profession als „Zugleich von Bewahrung und Verwandlung“ (186) kraft unablĂ€ssig-widerstĂ€ndigen öffentlichen Bekennens dessen, was innerhalb der UniversitĂ€t jeweils im Namen „der Wahrheit, des Menschen und der Welt“ auf dem Spiel stehe (201).

Obwohl Ode selbst in seinen methodischen VorĂŒberlegungen (25-29) seine Vorgehensweise „als Schritt ĂŒber die traditionelle Hermeneutik hinaus“ (27) mit einem „als phĂ€nomenologisch charakterisierbaren Anspruch“ (28) konturiert, die im Durchgang durch die Analyse der Referenztexte eine „gleichzeitige PrĂŒfung und Diskussion der Sache“ (ebd.) gewĂ€hrleisten solle, erscheint der Band nicht als dekonstruktiver Einsatz mit Derrida, sondern eher als durchgĂ€ngiger Kommentar zu Derridas Die unbedingte UniversitĂ€t, dessen Textkorpus im Verlauf des Bandes nahezu vollstĂ€ndig direkt zitiert wird. Ode legt bei der Textauslegung grĂ¶ĂŸtenteils konstative Paraphrasierungen vor und verzichtet in weiten Teilen auf (mittlerweile vor allem auch in der erziehungswissenschaftlichen Derrida-Rezeption umfangreich wie gewichtig vorhandene) SekundĂ€rliteratur. Dies schĂ€rft wohl den Blick auf Derridas Vortragstext, erzeugt aber auch manche vermeidbare Redundanzen sowie den Eindruck einer – gemessen am eigenen Anspruch gegenĂŒber „der Sache“ – enggefĂŒhrten Kontextualisierung. Insbesondere Odes AusfĂŒhrungen zum Begriff der Dekonstruktion unter Bezugnahme auf Waldenfels (79-87) bleiben in Anbetracht der zentralen Stellung, die Derrida in seinen AusfĂŒhrungen einnimmt, recht knapp. Bei aller (aus der Sicht der von allen Facetten des aktuellen Dauerreformdrucks betroffenen UniversitĂ€tsmitglieder) not-wendigen Sympathie fĂŒr Derridas programmatischen Vortrag wirken Odes AusfĂŒhrungen zum Ereignis des Widerstandes (154-158) eher skizzenhaft, was wohl auch der Methodenwahl (und deren gegenstandskonstitutiver Implikate) geschuldet sein dĂŒrfte. So sucht Ode wiederkehrend AnknĂŒpfungspunkte zur klassischen UniversitĂ€tsidee idealistisch-deutscher PrĂ€gung auf, die aus kritisch-dekonstruktiver Perspektive wohl auch zumindest auf ideologische Korrelate hin zu prĂŒfen wĂ€ren. Deutlich wird diese ambivalente Argumentationspraxis vor allem an der Auswahl bzw. an der Positionierung zentraler Autoren und Exkurse: WĂ€hrend Ode sich – exemplarisch – im Falle Heideggers wiederholt bemĂŒht, historische Ambivalenzen vor allem mit BezĂŒgen auf das VerhĂ€ltnis von Leben und Werk zu nivellieren (vgl. 42, 58, 120), weist er zeitgenössische Autoren der „Postmoderne“ unter antirationalistischem Relativismusverdacht recht unterschiedslos zurĂŒck (wird doch schon Nietzsches radikale Metaphysikkritik als Kritik der Sprache mit dem Verdikt des Nihilismus belegt, vgl. 56) – mit Ausnahme freilich Jacques Derridas selbst (vgl. 51f.). Er begrĂŒndet dies mit der erstaunlichen Bezugnahme auf eine wenig trennscharfe Generalpolemik formal- und naturwissenschaftlicher Provenienz (vgl. 99), was aus der (gleichwohl vertretenen) Perspektive Derridas zumindest die Frage provozieren mĂŒsste, welche wissenschaftliche Denktradition mit welchem Recht begriffliche und diskursive Hegemonie beanspruchen dĂŒrfe.

Insgesamt legt Ode mit der Diskussion der unbedingten UniversitĂ€t jedenfalls eine Studie vor, die nicht nur in Bezug auf Derridas PlĂ€doyer einen hohen Anspruch an jene erhebt, denen – in welcher Form auch immer – UniversitĂ€t als Topos, aber auch als konkreter Ort ein relevantes Anliegen ist oder (wieder) werden soll. Als Begleitbuch zu Derridas Vortrag ist es sicherlich zu empfehlen. Aus erziehungs- bzw. bildungswissenschaftlicher Perspektive erscheinen auch Odes abschließende Bemerkungen zur „Bildungsdimension“ der AusfĂŒhrungen Derridas, nĂ€mlich Bildung als denkerische Provokation von Ereignissen (vgl. 205) zu interpretieren, anregend und verfolgenswert.

Mit einer gewissen rĂŒckbezĂŒglichen Distanz zu Derridas Forderung, das unmöglich-mögliche Ereignis (auch und vor allem) des Widerstandes zu denken, gerĂ€t im Durchgang durch Odes Buch als Perspektive aber vielleicht auch verstĂ€rkt in den Blick, UniversitĂ€t als immer schon gesellschaftlich verwoben und zutiefst bedingt anzuerkennen. Womöglich erwĂ€chst daraus weniger die Hoffnung auf unbedingten Widerstand gegenĂŒber potenzieller und faktischer Vereinnahmung als vielmehr die Imagination von Subversion innerhalb eines Feldes des unausweichlich Bedingten: wenn schon nicht dekonstruktiv, dann aber jedenfalls kritisch. Denn wenn die unbedingte UniversitĂ€t stets im Kommen bleibt (und bleiben muss), um dem Eintreten des Ereignisses nicht vorzugreifen (und es dadurch zu tilgen), gilt es, ihrer immer schon drohenden VerspĂ€tung gewahr zu werden: „Es wird keine Trauer geben“ [2].

[1] Vgl. Jacques Derrida: Die unbedingte UniversitĂ€t (orig.: L’universitĂ© sans condition). Frankfurt/M.: Suhrkamp 2001. Es handelt sich dabei um die publizierte Fassung eines Vortrages, den Derrida unter dem Titel Die Zukunft der Profession oder Die unbedingte UniversitĂ€t (Was morgen geschehen könnte, den „Humanities“ sei Dank) im April 1998 an der UniversitĂ€t Stanford (Kalifornien) gehalten hat.

[2] Jacques Derrida: Lyotard und wir. Berlin: Merve 2002, 7.
Richard Kubac (Wien)
Zur Zitierweise der Rezension:
Richard Kubac: Rezension von: Ode, Erik: Das Ereignis des Widerstands, Jacques Derrida und "Die unbedingte UniversitĂ€t". WĂŒrzburg: Königshausen und Neumann 2006. In: EWR 7 (2008), Nr. 1 (Veröffentlicht am 06.02.2008), URL: http://www.klinkhardt.de/ewr/82603429.html